Die Maichinger Landfrauen fahren an den Bodensee mit Hauptziel: Einem
Besuch der Bregenzer Festspiele auf der Seebühne. Gespielt wird „Die
Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Eine allgemein bekannte Oper.
Angekündigt wird das Stück vom Veranstalter als: „Fantasy - Spektakel
mit Botschaft.“ Man ist gespannt, was einen erwartet.
Die Führung am
Nachmittag hinter den Kulissen, lässt ein Gefühl entstehen für die
Größe und Weite der Seebühne, die am Abend mit Leben gefüllt werden
muss. Auch die bombastische Technik, die für eine solch grandiose
Aufführung notwendig ist, beeindruckt. Das Spiel auf dem See beginnt
abends um 21:00Uhr und man hofft und bangt, dass das Wetter hält. Der
Sommer 2014 ist nämlich alles andere als trocken und es hat tatsächlich
auch bis 20:00Uhr ziemlich stark geregnet. Jeder Besucher muss seinen
Sitz trockenreiben, bevor er sich setzen kann. Dann hat der Regen
aufgehört und bis zum Schluss der Vorstellung blieben die Schleusen
geschlossen. Und wir Zuschauer erleben „Die Zauberflöte“ als Sinnreise
zwischen Gut und Böse, Licht- und Schattenreich. Allerdings fließend
(wie von Mozart vorgesehen): Was anfangs gut ist, muss nicht gut
bleiben. So ist die Königin der Nacht in ihrer Verzweiflung auch
sympathisch, und der gute Priester Sarastro entpuppt sich als
moralisierender Besserwisser, der die bildhübsche Geisel seinem
lüstern-brutalen Sklaven Monostatos überlässt. Man kennt ja die
Geschichte. Die Technik ist großartig. Als Zuschauer ist man
begeistert. Auch von den vielen Stuntmen, die überall an den Seilen
herumturnen, aber hin und wieder auch abgelenkt.
(Weitere Bilder vom Ausflug finden Sie in der
Bildergalerie)
Nach einer kurzen
Nacht und einem hervorragenden und ausgiebigen Frühstück geht es, per
Bus, auf die Insel Lindau zur Stadtführung. Lindau ist eine charmante
Stadt. Mit engen Gässchen (Gässele) und alten Häusern, die Einblicke
geben in die Geschichte und das Leben der Bewohner. Jahrhunderte
wachsen zusammen in so einer Stadt. Lindau war ursprünglich ein
Handelsknotenpunkt zwischen der Schweiz, Österreich, Italien und
Deutschland, dann kam die Eisenbahn und Lindau hatte schlechte Karten
auf seiner Insel. Die Rettung kam aus Bayern. Lindau wurde aufgekauft
und konnte überleben. Und Bayern hatte Zugang zum Bodensee. Nächste
Station ist Friedrichshafen. Natürlich verbunden mit einem Besuch im
Zeppelin-Museum. „Ohne den Grafen wären wir keine Industriestadt“ mit
diesen Worten begrüßt die Museums-Führerin ihre Gäste. Und es wird
wieder einmal klar, wie manche Menschen durch Beharrlichkeit und
Einfallsreichtum ihre Umwelt verändern können. Immer wieder neue
Versuche, und sich durch Rückschläge nicht verunsichern lassen, das
erfordert Durchhaltevermögen. So hat man es geschafft, einen Zeppelin
zu bauen mit 220 Tonnen Eigengewicht, und diesen mit 50 Fahrgästen plus
Personal (nochmals 50 Personen) nach Amerika schippern zu lassen. Die
Reise dauerte jeweils 2 ½ bis 3 Tage - nonstop – (aus technischen
Gründen war eine Zwischenlandung nicht möglich). Post wurde ebenfalls
transportiert und zielnah in Postsäcken abgeworfen mit der Bitte: Der
Finder möge den Postsack zur nächsten Poststelle bringen, eine
Vergütung von 50 Pfennig läge bei. So gehen zwei ereignisreiche Tage
ihrem Ende entgegen und die Landfrauen (bei diesem Ausflug sind auch
Männer dabei, denn schöne Dinge miteinander zu erleben machen sie noch
wertvoller) fahren wieder zurück in ihren Alltag. Ein besonderer Dank
gilt noch unserem Fahrer, der uns durch oft sehr dichten Verkehr immer
rechtzeitig und sicher ans Ziel gebracht hat.
Inge Feiler
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